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Von Mülleimern und Mauern ohne Stacheldraht

TV(20190417)Ortsbeiratsitzung Trier-West/Pallien

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Zuletzt geändert
09.06.2020

Klärendes Gespräch in Trier-West/Pallien: Dezernenten stehen Ortsbeirat Rede und Antwort.
(Trierischer Volksfreund - Katja Bernardy)

Es ist ihnen wichtig, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. So könnte man das Fazit aus einem Besuch zweier Dezernenten der jüngsten Ortsbeiratssitzung im Dechant-Engel-Haus in Trier-West ziehen.

„Anfragen/Anträge des Ortsbeirats West/Pallien an die Stadtverwaltung Stellungnahmen“ so war das Gespräch, das Klärung bringen sollte,  angekündigt worden.

Elvira Garbes, Bürgermeisterin und Dezernentin für Schulen, Sport, Bildung, Soziales, Wohnen, Jugend und Arbeit, wollte erst einmal wissen: „Um was geht es heute?“  Ortsvorsteher Horst Erasmy erklärte, um den Umgang der Stadtverwaltung mit dem Ortsbeirat.

Schon häufig hatte der Rat Trier-West/Pallien einhellig beklagt, etwa von der Stadtverwaltung keine Antworten zu bekommen oder gar gänzlich übergangen zu werden (der TV berichtete mehrfach). Manchmal handelte es sich dabei um Infos zu stadtteilprägenden Großprojekten (Soziale Stadt), manchmal um kleinere, nachhaltige  Maßnahmen wie das Aufstellen eines Mülleimers an der Mariensäule.

Ob Wildcamper, Jägerkaserne, Himmelsleiter, Grundschule, Gneisenaubering oder Sparkassengebäude: Garbes und Ludwig hörten zu und gaben Antworten. Und Ludwig staunte. Etwa darüber, dass auf einer denkmalgeschützten Mauer, die Eigentum der Stadt ist, ein Stacheldraht steht. „Auf unseren Mauern brauchen wir keinen Stacheldraht“, sagte er. Und dass die Sache am nächsten Tag bei dem zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung sei.

Beide Seiten sprachen Klartext miteinander, aber durchweg freundlich. Ludwig machte kein X für ein U, etwa als es um das Thema Bürgerbüro ging. Der Rat wünscht seit langer Zeit, dass es im Stadtteil Trier-West/Pallien ein Bürgerbüro geben soll. Doch dieser Wunsch bleibt wohl ein solcher.

Zum einen weil es 19 Stadtteile gebe und ein Bürgerbüro vor dem  Landesrechnungshof nicht vertretbar sei, argumentierte Ludwig.

Ebenso wird sich die Hoffnung, dass in dem Sparkassengebäude an der Römerbrücke ein Stadtteilcafé Heimat findet, wohl zerschlagen. „Das Amt für Wirtschaftsförderung geht rein“, sagte Ludwig. Käme ein privater Investor, würde er sofort mit diesem reden. Gesprächsbereitschaft signalisierte er auch, als Detlef Lüders (UBT) sein Unverständnis äußerte, dass ein Interessent offenbar keine Chance habe, ein Grundstück in der Prümerstraße zu erwerben.

Veränderungen stehen auch rund um die  Pfarrkirche Pallien an. Sie sei verkauft, informierte Ludwig. Er bot an, einen Kontakt zum Investor herzustellen, und er gehe davon aus, dass dieser dem Rat das Projekt gerne vorstellen würde.

„Wann wird ein Mülleimer an der Mariensäule aufgestellt?“, stand weiter auf der langen Frageliste des Rates. „Wurde am 8. Februar erledigt“, hatte der Dezernent vorab in der Verwaltung recherchiert. „Und warum wurden wir nicht informiert?“, monierte Erasmy. Genau das sei das Problem.

Ludwig sagte, er nehme den Ortsbeirat ernst, ebenso die Bürger, und er sei offen für Kritik. Garbes war eher leise an diesem Abend – die Themen betrafen meist ihren Kollegen. Ludwig bot an, wenn etwas auf den Nägeln brenne, anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben.

 

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