Schon seit Mitte Mai ist die Überführung, die vom Kreisel am westlichen Römerbrückenkopf über die Gleise zur Eurener Straße führt, gesperrt. Seitdem liefen die Vorarbeiten für den Rückbau der Brücke, am Mittwoch ging es mit dem Abriss los: Mit einem riesigen Kran wurden die ersten Teile der Tragschicht, auf der die Fahrbahn aufgetragen war, von der darunter liegenden Stahlkonstruktion gehoben. Bis zum Wochenende wird die Betonplatte nach und nach abgebaut. Die Stahlkonstruktion soll ab Dienstag nächster Woche verschwinden – ebenfalls Stück für Stück.
Von dem für Fußgänger und Radfahrer extra errichteten Ersatzsteg beobachteten am Mittwoch viele Mens chen die Bauarbeiten –
schließlich gehörte die Anfang der 1950er-Jahre gebaute Brücke für
viele seit Jahrzehnten zum täglichen Anblick.
Wegen des Brückenabrisses ist die darunter entlang führende Eisenbahnlinie
seit Dienstag für den Bahnverkehr gesperrt, voraussichtlich bis einschließlich Mittwoch, 7. Juni. Sollten sich die Arbeiten verzögern, dauert die Sperrung wohl länger.
Die Bauarbeiten sind auch nach Abriss der eigentlichen Brücke allerdings
noch nicht beendet. Die so genannten Widerlager, auf denen der Überbau aufliegt, werden anschließend abgebrochen. Die Bahngleise müssen dafür aber nur noch nachts gesperrt werden und zwar voraussichtlich bis Mitte September.
Wie viele Güterzüge (Personenzüge sind auf der Westtrasse nicht
unterwegs) wegen der Sperrung über die Osttrasse – also durch Trier-Süd, das Gartenfeld und die Nordstadt – umgeleitet werden müssen, dazu liegen der Stadt Trier keine Informationen vor, wie das Presseamt auf Volksfreund-Nachfrage mitteilt. Parallel zu den Abrissarbeiten soll im Juli der Brückenneubau beginnen. Zuerst werden dafür Bohrpfahlarbeiten und die Gründung in der Tiefe erledigt. Die neue Brücke soll voraussichtlich Mitte 2026 fertig sein. Die alte Brücke hatte lediglich zwei schmalere Fahrbahnen und
zwei ebenfalls eher schmale Gehwege. Bei der neuen Brücke sollen die Fahrstreifen je 3,25 Meter breit sein und an den Rändern 1,85 Meter
breite Bedarfsstreifen für den Radverkehr haben sowie 2,50 Meter breite Gehwege.
Während Radfahrer und Fußgänger bis zur Fertigstellung der neuen Brücke eine extra zu diesem Zweck errichtete Behelfsbrücke etwas weiter westlich auf Höhe des dm-Markts nutzen können, müssen die Fahrer und Fahrerinnen der rund 8000 Autos, die die alte Brücke täglich genutzt haben, eine Umleitung
nehmen (siehe Info). Zuletzt hat dies bei vielen, die in dem Viertel nur
gelegentlich unterwegs sind und die neue Verkehrssituation noch nicht kennen, Verwirrung ausgelöst. Häufiger bildeten sich längere Rückstaus. Insbesondere das Verbot, von der Aachener Straße über den dortigen Bahnübergang nach links in die Hornstraße abzubiegen, sorgt für Umwege.