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Abrissbagger kommt noch vor dem Muttertag

TV(20230428)Eurener Straße

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Gebiet
Zuletzt geändert
12.05.2023

Trier-West wird komplett umgekrempelt. Was die Neuordnung des Verkehrs betrifft, beginnt nun die heiße Phase für das letzte große Verkehrsprojekt. Autofahrer müssen dafür drei Jahre lang Umwege fahren, weil die Brücke über die Eisenbahn in der Nähe der Römerbrücke erneuert wird.
Trierischer Volksfreund von Harald Jansen

Bisher merken Verkehrsteilnehmer noch vergleichsweise wenig  davon, dass der Stadtumbau West auch bedeutet, dass künftig der Verkehr anders laufen soll. Denn die neue Verbindungsstraße zwischen
der Einmündung Markusstraße und dem Kreisel in der Nähe des ehemaligen Ausbesserungswerks in
Euren entsteht auf einer Brachfläche. Den nun anstehenden Neubau der Eisenbahnbrücke zwischen dem
Römerbrückenkopf und der Hornstraße werden hingegen vor allem Autofahrer merken. Denn die müssen
bald einen Umweg fahren.
Dass mit der aktuellen Brücke über die Bahnstrecke etwas nicht stimmt, wissen Fachleute, LKW-Fahrer
und Busfahrgäste. Denn aufgrund der Schäden dürfen keine Stadtbusse und andere schwere Fahrzeuge mehr über das Bauwerk aus dem Jahr 1951 fahren. Ab Freitag, 12. Mai., wird dann niemand mehr drüberfahren. Denn dann beginnen die Abrissarbeiten.
Ehe die Bauarbeiter kommen, hat
die Stadt Trier zum offiziellen Spatenstich geladen. Immerhin werden bis 2026 mehr als zehn Millionen
Euro dort verbaut. 2,4 Millionen davon übernimmt die Deutsche Bahn. Das Land fördert den Bau mit rund
sechs Millionen Euro.
Für Andreas Ludwig ist es ein besonderer Termin. Es ist wohl der letzte Spatenstich in seiner Amtszeit
als Baudezernent. Ludwig geht bekanntermaßen in den Ruhestand. Angesichts dieses Umstands hat
man wohl darüber hinweg gesehen, dass er und die anderen Beteiligten – unter anderem Verkehrsministerin Daniela Schmitt – nicht zum Presslufthammer gegriffen haben. Schließlich geht es in den kommenden Wochen um den Abbruch der bisherigen  Brückenkonstruktion. Stattdessen schaufelten Ludwig und Co. Sand, der eigens auf die Fahrbahn der neuen Verbindungsstraße gekippt worden war.
Wer künftig mit dem Auto beispielsweise von der Römerbrücke kommend zur Hornstraße oder der
Eurener Straße will, muss einen Umweg fahren. Entweder über die Aachener Straße und das Martinerfeld
zur Hornstraße oder über die Luxemburger Straße und die Straße Im Speyer zur Eurener Straße. Geschäfte
wie der dm-Markt auf der nördlichen Seite der Bahnrampe bleiben über die Hornstraße erreichbar. Täglich sind auf der Brücke bisher rund 8000 Kraftfahrzeuge unterwegs.
Im günstigsten Fall ist der ab Mitte Mai zu fahrende Umweg rund 1,7 Kilometer lang. Das will die Stadt
Trier Fußgängern, Rollstuhl- und Fahrradfahrern nicht zumuten. Deshalb wird bis zum 11. Mai eine
Stahlkonstruktion mit beidseitigen Aufzügen auf Höhe des dm-Markts in der Hornstraße errichtet. Ein Teil
der Konstruktion ragt bereits in den Trier-Wester Himmel.
Dieser Ersatzbau wird voraussichtlich erst Mitte 2026 nicht mehr gebraucht. Denn so lange dauert es, bis die neue Brücke am bisherigen Brückenstandort und das Drumherum fertig sind. Der nun anstehende
Rückbau der bestehenden Überführung und der Stützwände sollen im September abgeschlossen werden.
Während diese Arbeiten noch laufen, beginnt im Juli der Neubau der Brücke und der Stützwände sowie
der Straßenbau an der östlichen Auffahrtsrampe. Zwischen Dezember 2024 und Mitte 2026 sollen dann
die beiden Auffahrtsrampen auf der Westseite erneuert werden.
Hört sich vergleichsweise einfach an, ist jedoch ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen. Denn anders als beispielsweise beim Brückendauerprovisorium in der Aulstraße in Trier-Süd, wird die neue, gut 37 Meter lange Brücke in Trier-West nicht in einem Stück eingehangen. Stattdessen wird das Bauwerk in einer
Höhe von 6,2 Metern über den Gleisen abschnittsweise gebaut. Später gibt es dann unter anderem eigene
Spuren für Fahrradfahrer, damit die sich nicht mit Autofahrern oder Fußgängern ins Gehege kommen.
Wie auch für die Fertigstellung der Fußgängerbrücke zwischen Aachener- und Hornstraße werden
Zeiten genutzt, in denen keine Züge auf der Strecke unterwegs sind. Da dies normalerweise meist nur am
Wochenende der Fall ist, wird es längere Zeitabschnitte geben, in denen überhaupt keine Züge über die Weststrecke fahren.

Bilder
  • Zwischen dem Römerbrückenkreisel und der Hornstraße wird für mehr als zehn Millionen Euro eine neue Brücke gebaut. Die Ersatzbrücke für Fußgänger steht bereits teilweise. Sobald diese provisorische Verbindung fertiggestellt ist, kann die baufällige Brücke gesperrt werden.

    Trierischer Volksfreund - Harald Jansen

  • Sperrung Eisenbahnbrücke in Trier-West

    Grafik: TypoServ, Trierischer Volksfreund

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