Vier Ziffern machen allen Spekulationen ein Ende. 1944. Diese Zahl ist auf dem Zünder der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg eingraviert. Die britischen Kampfpi-loten warfen sie also entweder noch im selben Jahr oder erst 1945 bei einem Bombenangriff auf Trier-Euren ab. Alle Vermutungen, die Bombe stamme von einem der sechs Mosquito-Bomber, die am 1. April 1943 einen Angriff auf das Bahnausbesserungswerk in Euren und Trier-West flogen, waren also falsch.
Als Kind hat die heute 81-jähri-ge Elfriede Kretsch diesen verheerenden Angriff miterlebt. „Ich weiß noch, wie ich zu meinem Vater gesagt habe ,Sieh mal, die werfen Flugblätter ab’.“ Sie holt Luft: „Für mich ist es nach 2006 und 2009 bereits das dritte Mal, dass ich aus meiner Wohnung in der Spirostraße wegen einer Bombe raus muss. Und ich fürchte, das ist nicht das letzte Mal.“ Mit Elfriede Kretsch sitzen 69 weitere Menschen in der Notunterkunft Messeparkhalle und warten auf Entwarnung, während die Kräfte vom Malteser Hilfsdienst Getränke ausgeben, Kekse verteilen und Zeit für ein Schwätzchen haben.
(Fortsetzung siehe Dokument)