Zwischen Schalterraum und gläsernen Beratungskabinen hängen bereits die Pläne für das, was in den kommenden Monaten am westlichen Kopf der Römerbrücke entstehen wird: Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz entwickelt im ehemaligen Sparkassengebäude mit Unterstützung der Stadt den zweiten Ort der medialen Teilhabe in Rheinland-Pfalz. Einziehen wird dort auch eine bekannte Trierer Medienanstalt.
Mit dem Offenen Kanal Trier (OK54) zieht das bekannte nichtkommerzielle Lokalfernsehen aus der Arena Trier in den „Media-Hub“, wie der neue Ort heißen wird. Im Fokus sollen dort vielfältige Mitmachaktionen für alle Bürgerinnen und Bürger stehen: Wie bediene ich mein Smartphone? Worauf muss ich beim Onlinebanking achten? Wie programmiere ich eine Webseite und wie entlarve ich Fake News und Verschwörungserzählungen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Bürgerinnen und Bürger künftig im Media-Hub an der Römerbrücke. Das Programm im neuen Ort der medialen Teilhabe soll neben Workshops und offenen Angeboten rund um Medienbildung vor allem Fernsehproduktionen, Videos fürs Netz und Podcasts umfassen – und dabei praxisnah und barrierearm sein. Wichtig ist den Verantwortlichen, dass ein Ort der Begegnung von Schülerinnen und Schülern bis hin zu Seniorinnen und Senioren mit Aufenthaltsqualität entsteht.
Medienkompetenz wichtig
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, freut sich auf das neue Angebot: „Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz unterstützt alle Bürgerinnen und Bürger beim sicheren Umgang mit Medien, denn Medienkompetenz ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen von Demokratie.“ Der Media-Hub sei für alle Zielgruppen offen: „Wir laden lokale Institutionen und Unternehmen ein, mit uns zusammen an diesem Ort eigene Projekte anzubieten.“
An den „Orten der medialen Teilhabe“ führt die Medienanstalt Rheinland-Pfalz die breite Palette ihrer Angebote der Offenen Kanäle und verschiedener Medienkompetenz-Projekte zusammen. Auch mit Unterstützung lokaler Partner entstehen so in ganz Rheinland-Pfalz individuelle Experimentier- und Lernräume, die neugierig und Lust auf mehr machen. Nach der erfolgreichen Premiere mit dem Media-Tor in Speyer ist nun mit dem künftigen Media-Hub in Trier ein weiterer Leuchtturm geplant. Weitere Orte im Land sollen folgen.
Dazu bedarf es jeweils der tatkräftigen Unterstützung der Kommune, die Eumann in Trier besonders hervorhebt: „OB Wolfram Leibe und Dezernent Ralf Britten haben uns bei der Suche nach einem passenden Standort bestmöglich unterstützt. Ohne dieses herausragende Engagement gäbe es diesen Spatenstich nicht.“
Dezernent Ralf Britten sieht in dem Media-Hub an der Mosel einen echter Mehrwert: „Wir als Stadt Trier können froh sein, mit der Medienanstalt Rheinland- Pfalz und OK54 Partner gefunden zu haben, die dieses Gebäude dauerhaft und nachhaltig für einen sinnvollen, wichtigen und gemeinnützigen Zweck nutzen.“ Die Bedeutung des erweiterten Angebots schätzt Britten als hoch ein: „Wie wichtig Medien und mediale Bildung in einer digitalisierten Welt sind, muss ich wohl nicht extra betonen. Medienkompetenz tut Not!“
Aufwertung des Umfelds
Für die Stadt ist die Entwicklung des Areals auch im Rahmen des laufenden Stadtteilumbaus West von großer Bedeutung: Auf dem Gelände um das Gebäude herum soll laut Planung ein städtebaulich attraktiver, terrassierter Platz entstehen, der neben Aufenthaltsqualität auch Hinweistafeln zur Römerbrücke bereithalten wird: „Schätzungsweise haben Bund, Land, Stadt und private Investoren bisher mehr als 200 Millionen Euro hier in West investiert, um das Potenzial eines Stadtteils zu heben, der lange verkannt war“, so Britten. „Dass wir gemeinsam jetzt noch einen wichtigen Medienstandort nach Trier-West bringen, ist ein weiterer Schritt, um den Stadtteil noch attraktiver zu machen.“ Zudem bringe der Media-Hub dem Stadtteil auch mehr Sichtbarkeit, ist sich Britten sicher.
Sobald die Planungsunterlagen vollständig sind, beginnt der Rückbau im Innern des Gebäudes. Die Verantwortlichen planen die Eröffnung des Hubs im Laufe des nächsten Jahres. „Einige Merkmale der rund 60-jährigen Geschichte des Gebäudes als Bank werden wir erhalten und ins Konzept einbinden“, erläutert Sebastian Lindemans, der für die Medienanstalt Rheinland-Pfalz die Region Trier und somit auch den Umbau vor Ort betreut: „Ein Höhepunkt wird neben dem Ausblick auch der Tresorraum sein, der eine völlig neue Nutzung erfahren wird. Wir planen dort ein Podcast-Studio“, verrät er. Neben Betrieben aus der Region unterstützen auch viele Ehrenamtliche des Offenen Kanals die Arbeiten. Nach dem Exhaus und der Arena Trier wird es der dritte Standort in der Geschichte des OK Trier sein, der 2024 passender