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Debatte um Schutzstreifen

RaZ(20211116)Westlicher Römerbrückenkopf

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Zuletzt geändert
23.11.2021

Obwohl es im Baubeschluss für den neuen Kreisel vorgesehen war, wird es auf der Römerbrücke zunächst keine beidseitigen Spuren für den Fahrradverkehr geben. Aus Sicht des Baudezernats im Rathaus gibt es für diese umstrittene Zwischenlösung gute Gründe.
Rathaus - Zeitung von Ralph Kießling

 

Wenn der Verkehr auf der Römerbrücke Ende dieser Woche nach rund 16 Monaten wieder in beide Richtungen freigegeben wird, gelten für den Fahrradverkehr zunächst folgende Regeln: In Richtung Trier-West werden die Radlerinnen und Radler auf der Fahrbahn mitgeführt. Ab Brückenmitte wird ein Fahrradschutzstreifen markiert. In Richtung Innenstadt wird der Gehweg für den Radverkehr freigegeben. Hierfür wird an der Bushaltestelle am westlichen Römerbrückenkopf eine Auffahrtsmöglichkeit geschaffen.

Mittelfristig ist geplant, dass für den Radverkehr beidseitig durchgehende Schutzstreifen markiert werden. Dafür müssen aber aus Sicht des städtischen Baudezernats zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Umbauten am östlichen Römerbrückenkopf: Damit Radfahrer von der Römerbrücke sicher weiter in die Karl-Marx-Straße gelangen, müssen sie vor der Kreuzung wieder auf den Gehweg geführt werden, um von dort weiter per Ampelschaltung die Moseluferstraße zu überqueren. Auf der Fahrbahn wäre das zu gefährlich, da es keine Geradeausspur gibt, die in die Karl-Marx-Straße führt. Rechtsabbiegende Pkws und geradeausfahrende Radler würden sich in die Quere kommen. Es müsste also eine Auffahrt auf den Gehweg gebaut und die Mittelinsel der Moseluferstraße vergrößert werden. Hierfür gibt es aber noch keine Detailplanung und keine Finanzierung.
  • Entlastung der Römerbrücke: Wenn ein Schutzstreifen Richtung Innenstadt markiert wird, fällt dadurch ein Fahrstreifen für Pkws weg, die nach rechts auf die Moseluferstraße abbiegen. Bei den momentanen Verkehrsmengen wird diese Spur aber benötigt, weil sich sonst in den Stoßzeiten ein Rückstau bis in den neuen Kreisel auf der Westseite bilden würde. Erst wenn die neue Verbindungsstraße in Trier-West, der Ausbau der Hornstraße und die neue Bahnüberführung zur Eurener Straße fertiggestellt sind und die Schienenweststrecke in Betrieb gegangen ist, werden sich laut Prognose die Verkehrsströme so verlagern und verringern, dass auf der Römerbrücke Platz für beidseitige Radfahrstreifen geschaffen werden kann.

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zeigte sich enttäuscht über die Planungen für den Radverkehr, da im Baubeschluss von 2017 beidseitige Schutzstreifen vorgesehen waren. Im Zusammenhang mit dem neuen Kreisel an der westlichen Auffahrt zur Römerbrücke sollten laut Beschluss auch die Baumaßnahmen auf der Innenstadt-Seite angegangen werden. Allerdings war der Baudezernatsausschuss schon im Februar 2020 darüber informiert worden, dass die Arbeiten auf der östlichen Seite zurückgestellt werden.

Nachdem ein Versuch der Grünen, das Thema nachträglich auf die Tagesordnung des Stadtrats zu setzen, wegen fehlender Dringlichkeit nicht zum Tragen kam, debattierte am Tag darauf der Dezernatsausschuss ausführlich über verschiedene Optionen, wie die Situation für den Fahrradverkehr auf der Römerbrücke doch noch kurzfristig verbessert werden kann. Diese Debatte soll in der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Radverkehr vertieft werden.

Themen

Verkehr
Finanzierung
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Personen
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Bilder
  • Seitenwechsel. wenn der Autoverkehr wieder fließt, bleibt die Nutzung der Furt bis auf weiteres die einzig sichere Möglichkeit für Radlerinnen und Radler, von der Römerbrücke in die Karl-Marx-Straße zu queren.

    Stadtverwaltung Trier / Dez. I / Amt für Presse und Kommunikation

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