Anlass für dieses Planverfahren ist das Vorhaben der Gemeinnützigen Baugenossenschaft der Eisenbahnbediensteten Trier eG, die in ihrem Besitz befindlichen Häuserzeilen Im Schankenbungert 41-67 und 42-68 sowie die Doppelhäuser in der Mohrenkopfstraße (Trier-West und Euren) abzureißen und durch neue Wohngebäude zu ersetzen. Die Baugenossenschaft begründet diese geplante Vorgehensweise mit dem hohen Sanierungsstau der Gebäude und den für sie unzumutbaren Sanierungskosten.

Bei den betreffenden Gebäuden handelt es sich um 38 anderthalbgeschossige Reihen- bzw. Doppelhäuser mit jeweils rund 70m² Wohnfläche und zugehörigen Hausgärten. Sie sind Bestandteil einer größeren Siedlung aus den 1920er Jahren, welche sich von der Eurener Straße bis zur Schweringstraße erstreckt. Diese nahezu vollständig erhaltene Siedlung zeichnet sich insbesondere durch ihre städtebauliche Eigenart aus, und prägt somit das Ortsbild in positiver Weise. Durch unangemessene ergänzende Neubaukomplexe innerhalb der letzten zehn Jahre und den unlängst erfolgten Abriss der Gebäude Im Schankenbungert 33-39 sind bereits nachteilige Eingriffe in die Gesamtstruktur der Siedlung vorgenommen worden. Mit dem nun geplanten Abriss und Neubau der 38 Wohngebäude und Neubebauung in der Art, wie bereits realisiert, würde der städtebauliche Gesamtzusammenhang der Siedlung aufgebrochen.

Planungsziel des aufzustellenden Bebauungsplans BW 72 soll es nunmehr sein, die städtebauliche Erneuerung, auch durch Neubebauung, planerisch zu steuern. Insbesondere das Maß der baulichen Nutzung (überbaubare Grundstücksflächen, Stellung und Ausnutzung der Gebäude, Anzahl von Wohneinheiten) soll sich an den vorhandenen Strukturen orientieren, und den Entwicklungs- und Erneuerungszielen des Programms „Soziale Stadt Trier-West“ entsprechen.