Ende Juli soll es so weit sein. Mehr als ein halbes Jahr später als ursprünglich gedacht soll der Aufzug an der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Betrieb gehen. Dann können
Bahnreisende noch schneller zwischen Brücken- und Bahnsteigniveau wechseln. Nicht nur was den Aufzug betrifft, wirkt der neue Haltepunkt in Pallien noch provisorisch.
Zwar halten dort Züge. Doch es gibt noch einige Arbeiten zu erledigen. Folgerichtig gelten weiterhin Einschränkungen für den Autoverkehr. Diese könnten länger dauern als zunächst gedacht.
8,6 Millionen Euro fürs Umfeld der Strecke Nach der Baustelle ist bekanntlich vor der Baustelle. Denn mit dem Bau der Haltepunkte allein ist es nicht getan. Sie sind nur ein – wenn auch wichtiger Teil – eines Gesamtprojekts. Das nennt sich „Integrierte Rad- und SPNV-Achse-Region Trier“, wird Irsa abgekürzt und ist lange noch nicht fertig. Es sei Aufgabe der Stadt Trier, das Umfeld zu gestalten und die Haltepunkte an das Verkehrsnetz anzuschließen, sagt Ralph Kießling, Sprecher der
Stadtverwaltung Trier. Für zwei der sogenannten Umfeldmaßnahmen gibt es bereits Baubeschlüsse. Insgesamt gibt es für alle Teilprojekte eine Gesamtförderung von maximal 8,6 Millionen Euro.
Wohl wenig Auswirkungen werden erst einmal die Arbeiten in Trier-West haben. Dort werden 2,1 Millionen Euro verbaut. Bis einschließlich 2027. Der Haltepunkt unweit des Benedikt-Labre-Hauses liegt an der neuen Verbindungsstraße mit dem Namen Über Brücken. Die Straße ist bisher von Trier-West aus nicht erreichbar. Es gibt nur eine provisorische Zufahrt, die in Höhe Tempelweg am Aldi-Markt vorbeiführt.
Die Personenüberführung mit Aufzügen und die kompletten Bahnsteiglängen sollen Ende April zur Verfügung stehen. Das sagt zumindest die Bahn. Aufgabe der Stadt
Trier ist die Gestaltung des Umfelds der neuen Bahnstationen sowie deren Erschließung mit barrierefreien Bushaltestellen, neuen Fuß- und Radwegen, Park-and-Ride-Anlagen sowie Service-Points und überdachten Garagen für Fahrräder.
Für die anstehenden Arbeiten gibt es bereits einen Baubeschluss des Stadtrats. Wann genau alles fertig wird, ist noch offen. Denn ein Teil der Aufträge ist noch nicht
vergeben, weil noch nicht feststeht, wann die Bahn ihre Aufgaben alle erledigt hat.
Neue Parkplätze in Euren Ähnlich sieht es in Euren aus. Auch dort gibt es Pläne und einen Baubeschluss des Stadtrats. Und nicht abgeschlossene Arbeiten der Bahn. Der westliche Bahnsteig soll einen neuen Zugang von der Straße In den Särken erhalten. Östlich ist eine „Bike & Ride-Station“ für den Radverkehr mit doppelstöckigen, abschließbaren Fahrradboxen, Lademöglichkeiten für Akkus, Abstellbügeln und einem Servicebereich mit Werkzeugen geplant. Hinzukommen eine neue Bushaltestelle sowie ein neuer Parkand-Ride-Platz mit 40 Stellplätzen für Autos. Dieser wird zwischen den Gleisen und dem Supermarkt angelegt.
Auch wenn man es sich aktuell noch nicht vorstellen kann, will die Stadt noch in diesem Jahr das Umfeld des Haltepunkts Hafenstraße gestalten. ln der Nähe des Haltepunkts sind Abstellplätze für Fahrräder, eine Park-and-Ride-Station mit 30 Stellplätzen und eine neue Bushaltestelle geplant. Ein beleuchteter Fußweg wird zum Schulzentrum Mäusheckerweg führen.
Wenig los auf der Baustelle in Pallien Im Haushaltsentwurf der Stadt sind für das Umfeld des Haltepunkts Pallien mehr als eine Million Euro eingestellt. Hektische Bautätigkeit durch Firmen der Bahn ist dort aktuell nicht auszumachen. Der Turm des Brückenaufzugs ist in den vergangenen Wochen allenfalls von Graffiti-Sprayern bearbeitet worden.
Die Stadt wird nach dem Ende der Bahnarbeiten an mehreren Stellen aktiv. Die Bushaltestellen am Brückenkopf werden neu angeordnet. Außerdem plant die Stadt, auf der Verkehrsinsel zwischen Bitburger und Bonner Straße einen Fahrradservicepoint einzurichten. Zudem soll eine Radwegverbindung zwischen Brücke und Mosel entlang
der Bitburger Straße gebaut werden.
Damit nicht genug. Die Stadt wird sich auch etwas für die Bonner Straße einfallen lassen müssen. Aufgrund der Baustelle und des Verkehrs kommen gleich an mehreren
Stellen Pflastersteine zum Vorschein. Es ist eine Frage der Zeit, bis die Steine sich selbstständig machen.
Holprig geht es auch aktuell in Zewen zu. Dort ist die Kantstraße – Verbindung zwischen Ort und Wasserbilliger Straße – gesperrt. Irgendwann wird die Bahn auch dort
ihre letzte Baustelle abgeschlossen haben. Dann ist die Stadt am Zug. Es wird eine zusätzliche Erschließung der Bahnsteige aus der Fröbelstraße geben. Abstellplätze für Fahrräder und ein barrierefreier Ausbau der vorhandenen Bushaltestelle runden die Umfeldmaßnahmen in Zewen ab.