Das Ziel ist klar. Am Sonntag, 15. Dezember, stellt die Bahn ihren Fahrplan um. Dann beginnt für den
Nahverkehr in Trier und im Trierer Umland eine neue Zeitrechnung: Dann sollen Personenzüge der Linien
RB 83 (Wittlich – Trier-West – Luxemburg) und RB 84 (Trier-Hafenstraße – Konz/Saarburg) über die
Weststrecke rollen. Bis dahin müssen einige Baustellen abgeschlossen sein, die viele Verkehrsteilnehmer
nerven.
Verantwortlich für die Projekte sind entweder die Stadt Trier oder die Bahn. Das Infrastrukturunternehmen
steht dabei unter Zeitdruck. Die Bahn muss dafür sorgen, dass beispielsweise die neuen Haltepunkte fertig werden. Neben den Stationen an der Kaiser-Wilhelm-Brücke (Pallien) und denen in Trier-West, Euren und Zewen gibt es noch den neuen Haltepunkt in der Ehranger Hafenstraße. Der wird die Aufgaben des Ehranger Bahnhofs übernehmen.
Besonders die Arbeiten für die Bahnsteige in Pallien zerren an den Nerven der Verkehrsteilnehmer.
Denn es gibt Behinderungen auf der Kölner und der Bonner Straße. Der Grund: Einer der Bahnsteige
entsteht direkt an der Bonner Straße. Deshalb ist ein Teil der Straße gesperrt. Zudem dient das Gelände
zwischen Bonner Straße und Bitburger Straße als Materiallager.
Die Arbeiten für die anderen Haltepunkte im Westen gehen ebenfalls voran. Dort bekommen jedoch
höchstens Anwohner etwas mit, da die Haltepunkte nicht direkt an Straßen liegen.
Drei andere Baustellen der Bahn hatten oder haben hingegen gravierende Folgen: die Sanierung der
Bahnübergänge. Noch am wenigsten Ärger gab es in Zewen, wo sich die Sperrung der Kantstraße im zeitlichen Rahmen hielt. Anders als bei der Eurener Eisenbahnstraße, die rund ein Jahr gesperrt war. Beide
Straßen werden irgendwann erneut gesperrt, um neue Bahnschranken zu installieren. Von der Bahn gibt es
keine Information über den Termin der Bauausführung.
Die Pressestelle des Konzerns teilt auf Anfrage hingegen nahezu gebetsmühlenartig mit, dass alle
Arbeiten bis zum Fahrplanwechsel abgeschlossen sein werden. Das gilt auch für das Projekt Bahnübergang Martinerfeld. Auch der soll modernisiert und umgebaut werden. Denn dessen Technik ist störanfällig. Zudem will die Bahn, dass der Bereich aus Sicherheitsgründen neu gestaltet wird. Kölner Straße, Hornstraße und Martinerfeld stoßen dort aufeinander.
Offensichtlich haben die Planungen länger als gedacht gedauert. Bisher ist keine Bautätigkeit am
Bahnübergang zu sehen. Sobald es dort losgeht, wird das Folgen für den Straßenverkehr haben. Welche
genau, lässt die Bahn bisher offen.
Auch ohne diese Arbeiten wird es für Autofahrer eng. Denn die Stadt Trier hat im Westen der Stadt ebenfalls einige Baustellen. Ihre großen Projekte sind der Bau der neuen Verbindungsstraße sowie die neue Eisenbahnüberführung. An diesen großen Vorhaben hängen wiederum einige weitere dran. Wie der Ausbau der Hornstraße.
Der eigentliche Bau der neuen Brücke über die Bahngleise muss bis Mitte Dezember abgeschlossen
sein. Sobald dort wieder Züge fahren, darf nicht mehr an der Brückenkonstruktion gewerkelt werden. Autos,
Busse und LKW werden erst im kommenden Jahr die neue Brücke nutzen können, da noch die nordwestliche Auffahrtsrampe gebaut werden muss.
Unter der neuen Brücke verläuft parallel zu den Bahngleisen die neue Verbindungsstraße, die die Verkehrsströme in diesem Teil der Stadt neu ordnen soll. Die Straße, die den Namen Über Brücken erhalten hat, ist im Grunde genommen fertig. Teilweise wird sie bereits genutzt, um einige Betriebe provisorisch
mit dem Straßennetz zu verbinden. Was der neuen Verbindungsstraße fehlt, sind die Anschlüsse an das
vorhandene Straßennetz. Im Süden soll das über eine noch zu bauende Straße geschehen, die später dann am Kreisel am Hornbach-Baumarkt endet. Im Norden soll ebenfalls ein Kreisel gebaut werden. Der wird an der Einmündung der Markusstraße in die Hornstraße gebaut. Auch dort wird aktuell noch nicht gebaut. Ohne diesen Kreisel wäre die neue Verbindungsstraße nur eine Sackgasse.
Ebenfalls ein Projekt der Stadt ist das Schaffen einer neuen Mitte für den Stadtteil Trier-West. Dafür
werden früher teilweise gewerblich, teilweise nicht genutzte Flächen zwischen Eurener Straße und Bahntrasse umgestaltet. Der Stadtteilplatz soll laut Plan als Anziehungspunkt erlebbar sein. Künftig können
dort auch Feste und Veranstaltungen stattfinden. Die umgebende Neubebauung soll Dienstleistungs-,
Einzelhandels- und öffentliche Nutzungen bündeln.