Die Winterruhe ist vorbei. In Trier starten an vielen Stellen wieder die Bauaktivitäten. Mancherorts müssen dafür allerdings alte Gebäude weichen. So ist das Edeka-Gebäude in Heiligkreuz bereits abgerissen. Am westlichen Ende der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist das ehemalige Autohaus Albert Buschmann Geschichte.
„Traurig, aber alles hat seine Zeit“, kommentiert Nicole Buschmann ein Foto, dass sie auf Facebook postet. Die Verkaufsleiterin des neuen Buschmann-Autohauses in der Straße Über Brücken, zwischen Edeka und Bahnausbesserungswerk gelegen, erntet dafür etliche wehmütige Kommentare.
So schreibt August Picko: „Ich bin jetzt 68 Jahre, hab‘ als 15-Jähriger mein erstes Mofa da immer getankt, noch an der Glas-Pumpe. Tut weh, wenn man das sieht.“ Ähnlich, aber etwas optimistischer, sieht es Gerd Schülter: „Da habe ich so lange gewohnt, und alle Autos sind von dort. Der nächste kommt dann aus Trier-West.“
Das 2000 Quadratmeter große Gelände zwischen dem Anstieg in Richtung Bitburger Straße (B51) und der Straße in Richtung Ehrang/Quint (B53) ist seit zwei Jahren
Eigentum der Stadt Trier. Der spitz zulaufende Geländestreifen an der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist besonders mit Blick auf den geplanten Haltepunkt der Weststrecke
wichtig, der gegenüber an den Gleisen gebaut wird. Dort ist so wenig Platz, dass eine Baustelleneinrichtung für Material und Maschinen nicht möglich ist.
„Eine detaillierte Planung für das Gelände gibt es noch nicht“, sagt Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamts Trier. Zunächst werde dort aber der Platz für den
Baustelleneinrichtung der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt. Ist der neue Haltepunkt mit seinen zwei Aufzügen an der Brücke gebaut, soll das Areal für dessen Infrastruktur genutzt werden. Für den Bau von Bus-Haltestellen, Fahrrad-Abstellplätzen oder die Schaffung von Car-Sharing-Angeboten ist die Stadt Trier zuständig.
Strategische Bedeutung hat das ehemalige Buschmann-Gelände aber auch aus einem anderen Grund: „Wir benötigen den Platz für den geplanten Pendler-Radweg
zwischen Konz und Schweich“, sagt Wiemann-Enkler. Die Fuß- und Radweganbindung von und zur Kaiser-Wilhelm-Brücke soll ebenso verbessert werden wie die Verbindung zur Hochschule Schneidershof.
Das wenige Hundert Meter lange Teilstück ist der komplizierteste und aufwendigste Teil der geplanten Pendlerroute. Denn der aktuelle Bürgersteig an der Rampe muss deutlich verbreitert und als Auskragung über dem Gelände angelegt werden. Wann das realisiert wird, ist noch nicht klar. Die Weststrecke mit den neuen Haltepunkten
soll Ende 2024 in Betrieb genommen werden.