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2,1 Millionen Euro für bessere Radwege

TV(20230225)Radverkehr

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Zuletzt geändert
09.03.2023

Geldsegen für den Radwegebau und ein Polizeieinsatz: Bei der Übergabe von Förderbescheiden hat es eine Störaktion gegeben.
Gegen was demonstriert wurde und was in diesem Jahr an der Mosel passieren soll.
Trierischer Volksfreund von Harald Jansen

Die Feierstimmung währt nur 15 Minuten, bevor der Termin zum Radwegausbau in Trier abrupt unterbrochen wird. Dabei ist der Anlass ein Grund zur Freude. Bund
und Land geben nämlich zusammengerechnet 2,1 Millionen Euro, damit die Radinfrastruktur zwischen Schweich und Konz verbessert wird. Für rund 600.000 Euro aus Landesmitteln soll vermutlich ab dem Sommer der Abschnitt des Moselradwegs in Trier zwischen Pallien und dem Messepark auf Vordermann gebracht
werden. Der Radweg-Abschnitt auf der gegenüberliegenden Moselseite wird dank der Unterstützung durch den Bund ebenfalls in diesem Jahr verbreitert und saniert.
Das ist längst noch nicht alles, was sich bis Ende 2024 in Sachen Radinfrastruktur vor allem im Westen der Stadt tun soll. Ende 2024 deshalb, weil ab dann wieder Personenzüge auf der Weststrecke fahren sollen. Dafür werden unter anderem die Haltepunkte Zewen, Euren, West, Pallien im Rahmen der Weststrecke sowie Hafenstraße gebaut und so konzipiert, dass der Umstieg von der Bahn aufs Rad geschmeidig möglich ist.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) lobt in seiner Ansprache auch die Idee des Pendlerradwegs zwischen Schweich und Konz. Der Moselradweg begeistere nicht nur Radtouristen. Er werde auch von Berufspendlern und den Bewohnern der Region in ihrer Freizeit intensiv befahren. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Radweg endlich saniert wird. Denn eine sichere und gut ausgebaute Radinfrastruktur ist ein Angebot an die Menschen für mehr klimafreundliche Mobilität.“
Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) ergänzt: „Für unsere Innenstädte und Regionen bringt ein gut ausgebautes und verkehrssicheres Radwegenetz neue Impulse.“ Die Stärkung des Radverkehrs sei immer eine Situation, in der alle gewinnen. Nun wäre es anschließend an Andreas Ludwig, Baudezernent der Stadt
gewesen, die einzelnen Teilprojekte zu erläutern. Denn es geht nicht nur darum, vorhandene Radwege zu verbreitern und neue zu befestigen. Dabei kommt beispielsweise ähnlich wie beim Hausbau ein Netz zum Einsatz, um die vorhandenen Wege vergleichsweise einfach verbreitern zu können. Und Ludwig hätte auch
etwas darüber berichten können, dass der Bau des Haltepunkts an der Kaiser-Wilhelm-Brücke genutzt wird, um die aktuell unbefriedigende Situation für Radfahrer zu verbessern. 
Doch die Feier zur Übergabe der Förderbescheide ist ein typischer Fall von „Es kommt anders als man denkt.“ Denn drei Umweltaktivisten machen plötzlich ihrem Unmut
über die Verkehrspolitik Wissings lautstark Luft. „Jetzt Flächenversiegelung stoppen“, „Tempolimit jetzt“ oder „Schluss mit dem Greenwashing.“ So lauten die Forderungen der Demonstranten, die sich zudem mit einem Transparent gegen den Moselaufstieg wenden.
Ein Gespräch oder eine Diskussion zwischen Minister oder Andreas Ludwig auf der einen Seite und den Demonstranten kommt nicht zustande. Unter anderem Wissings
Hinweis, dass es doch gerade um Geld für den Radverkehr gehe, fruchtet nicht. Die Aufforderung, das Infobüro zum Stadtumbau Trier-West zu verlassen, ignorieren
die Demonstrierenden kategorisch. Deshalb wird die Polizei gerufen, um das Hausrecht durchzusetzen. Von dieser Aktion bekommen die Minister nichts mehr mit. Denn
diese haben zu diesem Zeitpunkt bereits das Gebäude verlassen und sind zum Moselradweg gegangen. Dort bietet sich die Römerbrücke als Motiv fürs offizielle Foto geradezu an. Gleichzeitig können sich die Minister davon überzeugen, dass die Sanierung des Radwegs geboten ist.

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  • der Radweg im Bereich Römerbrücke soll verbreitert werden. Noch in diesem Jahr.

    Trierischer Volksfreund - Harald Jansen

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