An einer Stelle muss Marc Borkam (50) laut lachen. Der Ortsvorsteher von Trier-West/Pallien schaut gerade auf den Bildschirm. Da erscheint das Schild der Magnerichstraße in Pallien. Eine Erzählstimme aus dem Hintergrund sagt: „Ein neuer Tag in Trier-West.“ So ganz richtig ist das nicht. „Wir bewegen uns die ganze Zeit nicht in Trier-West“, sagt Marc Borkam mit Blick auf die RTL-2-Sendung „Hartz und herzlich“. Die wirbt zwar mit dem Label „Trier-West“, doch ein nicht geringer Teil der Protagonisten der ersten Folge wohnt dort gar nicht. Einzelne Szenen aus Trier-West vermischen sich mit Bildern aus Pallien und Euren. Marc Borkam sagt: „Die Darstellung wird weder Trier-West gerecht noch Pallien.“ Aus seiner Sicht bedient die RTL-2-Sendung Vorurteile und Klischees. Er beklagt „eine massiv-manipulative Darstellung“. Sein Ortsteil werde bewusst als Negativ-Label benutzt.
Marc Borkam kennt Trier-West. Er lebt dort seit 50 Jahren und ist seit drei Jahren Ortsvorsteher. Wir haben ihn in die Redaktion eingeladen, um die erste von drei Folgen der Reihe „Hartz und herzlich“ mit ihm zu sehen. Wir wollen klären: Wie viel Realität steckt in der selbst ernannten Doku-Reihe? Klar ist: Der erste Abend war für den Sender ein Erfolg. Etwa 6,4 Prozent der 14 - 49-Jährigen haben die Sendung gesehen.
Fortsetzung siehe Dokument.