Wer im Internet nach Himmelsleiter sucht, findet reichlich: Wikipedia listet jede Menge auf: Bücher, Romane, Filme, Skulpturen sowie Straßen und steile Aufstiege, verteilt über den gesamten deutschsprachigen Raum. Die Trierer Himmelsleiter ist nicht dabei. Durchaus verständlich. Denn offiziell gibt es sie nicht mehr. 2012 sperrte die Stadt den steilen Verbindungsweg zwischen Trier-West und dem Markusberg, 2017 folgte die Einziehung, sprich: Entwidmung. Warum, erklärt Baudezernent Andreas Ludwig: „Ein öffentlicher Weg geht mit Verkehrssicherungspflicht und Standards wie gleichmäßig hohen Stufen und Geländern mit Handläufen einher. Das können wir uns an dieser Stelle finanziell nicht leisten.“ Was aber nicht bedeute, dass die Himmelsleiter endgültig der Vergangenheit angehört: „Wir sind dabei, eine Lösung zu finden“, erklärt Ludwig.
Das „Wir“ beschränkt sich dabei nicht auf die Verwaltung. Auch der Ortsbeirat Trier-West/Pallien und der Stadtrat fordern, die Himmelsleiter aus ihrem aktuellen Schatten-dasein herauszuholen. Die Realität sieht ohnehin anders aus. Täglich nutzen Dutzende die Steilstrecke, die zwischen 2002 und 2011 jährlich Schauplatz des vom Ironman-Club ausgerichteten Trierer Alwitra-Himmelsleiter-Treppenlaufs war. 800 Meter, 605 Stufen, 177 Höhenmeter und bis zu 35 Prozent Steigung – das fand der erste Sieger, der Pole Jaroslaw Lazarovicz, schwerer zu bewältigen als die 1578 Stufen beim Empire-State-Building-Lauf in New York. Den Streckenrekord (4:22 Minuten) stellte 2007 Philipp Klären vom Post-SV Trier auf.
Fortsetzung siehe Dokument.