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Trierer Familienunternehmen schließt

TV(20190523)Einrichtungshaus Fesser

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Zuletzt geändert
29.09.2020

Das Einrichtungshaus Fesser schließt im Frühsommer dieses Jahres. Was mit den 17 Mitarbeitern passiert, ist noch unklar.
(Trierischer Volksfreund - Katharina Faessler)

Marc Fessers Großvater Hans Josef Fesser hat als meistergeprüfter Raumausstatter im Jahr 1949 das Trierer Familienunternehmen Fesser gegründet. Seit Mitte der 60er Jahre verkauft das Geschäft Designmöbel der gehobenen Preisklasse in der Eurener Straße.

In wenigen Monaten ist das Geschichte, denn zumindest unter dem Namen Fesser wird das Unternehmen nicht mehr verkaufen. Es gebe einen Interessenten, der das Geschäft im Stile Fesser weiterführen möchte, sagt der derzeitige Geschäftsführer Marc Fesser. Dieser Interessent würde gegebenenfalls einige der 17 Mitarbeiter   übernehmen können, doch noch sei alles offen. Andere Interessenten seien nur an der 3 800 Quadratmeter großen teilverglasten Immobilie interessiert.

Für Marc Fesser, der das Unternehmen seit zehn Jahren in dritter Generation alleinverantwortlich führte, war es eine Herzensentscheidung, jetzt etwas Neues zu beginnen. „Es hat nicht mehr zu meiner Lebensplanung gepasst“, sagt der 42-Jährige. „Meine nächsten 20 Jahre bleibe ich zwar in der Möbel-Branche, aber nicht als Geschäftsleitung von Fesser.“ Aus familiären Gründen wohnt er auch weiterhin in Trier. Die Mitarbeiter des Unternehmens – unter ihnen Innenarchitekten, Einrichtungsberater und Schreiner – haben teilweise noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden.

Obwohl finanzielle Gründe nicht den Ausschlag zur Schließung gegeben hätten, sei es für hochpreisige Möbelunternehmen schwer geworden, mit der Konkurrenz im Internet mitzuhalten. Marc Fesser sagt: „Fast niemand würde ohne Beratung einfach ein 10 000 Euro teures Sofa im Internet bestellen. So wird dann die Beratung im stationären Handel ausgiebig genutzt, und schlussendlich wird der günstigste Preis über das Internet erfragt – vergleichen wird hier sehr einfach gemacht.“

Aber auch die Lieferanten hätten stärkere Abnahmeverpflichtungen und mehr konkurrierende Händler im Portfolio. EU-weite Gesetze zu Verpackung und Versendung und Datenschutz belasteten den Geschäftszweig ebenfalls. Seit Ostern laufe nun schon ein Räumungsverkauf, bei dem die Möbel verhältnismäßig günstiger erworben werden könnten.

Die Eltern Fesser, die das Unternehmen in den 70er Jahren maßgeblich aufgebaut haben, seien zwar nicht begeistert gewesen von der Entscheidung des Sohns, stünden aber hinter ihm.

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  • Exklusive Möbel, Lampen und Teppiche werden hier in Trier-West vielleicht bald nicht mehr verkauft.

    TV-Foto: Friedemann Vetter