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St. Simeon soll zur Lagerstätte werden

TV(20170502)Umwandlung St. Simeon

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Zuletzt geändert
27.10.2018

Das Bistum will die Kirche in Trier-West in ein Depot für sakrale Gegenstände umwandeln. Pater Aloys Hülskamp hat eine andere Idee.
(Trierischer Volksfreund - Friedhelm Knopp)

Hertha Morscheit (77) wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft zu St. Simeon in der Straße Reichertsberg und ist außer sich: „Seit 45 Jahren bin ich ehrenamtlich in der Pfarrei tätig. Ich habe noch die Notkirche gekannt, die dort nebenan stand - heute ein Bolzplatz - und den Aufbau von St. Simeon von Grund auf erlebt. Doch nun will das Bistum einen Lagerraum daraus machen.”

Ebenfalls in Trier-West und der Pfarrei aufgewachsen ist Marlies Veyand (74). Auch sie war lange in der Gemeinde tätig und lebt heute in Weiskirchen/Saarland. „Ich wohne in Weiskirchen, aber ich bin noch nicht angekommen. Das hier ist meine Heimat”, sagt sie. Die Frauen sind geschockt über die Nachricht, die jüngst Pater Aloys Hülskamp vom Jugendwerk Don Bosco verkündete, der die Gemeinde als Pfarrer betreut. Per Brief hatte ihm das Bistum mitgeteilt, dass ein Raum zur Unterstellung von sakralen Gegenständen gesucht werde. Die Bauabteilung des Bistums halte nach einiger Prüfung die Kirche St. Simeon dafür als besonders geeignet.
Sicher sei dieser Raum ein würdiger Ort für sakrale Gegenstände, aber müsse es gerade dieser im besten Zustand dastehende Bau sein, fragt Hülskamp. Warum erneuere man nicht an der wegen Baumängeln gesperrten Kirche Maria Königin in Pallien das Dach und nutze sie als Depot? Die Frauen wollen um den Erhalt der Kirche kämpfen, sind aber nicht sehr optimistisch, denn „wir haben fast keine Unterstützung”.
Von außen gibt die 1966 eingeweihte Kirche St. Simeon an der Jahnstraße nicht viel her: Ein zerklüftet wirkendes, graues Betongebilde. Im krassen Gegensatz dazu steht im Innern der architektonisch hervorragend ausgestaltete Kirchenraum mit der 1977 gebauten Orgel und einem kunstvoll gestalteten Altar. Er öffnet sich nach unten zur darunterliegenden Krypta mit dem Schrein des heiligen Simeon.

Als die Gemeinde 1966 von der Holzbaracken-Notkirche nebenan ins neue Gotteshaus umzog, soll sie rund 4000 Gläubige gezählt haben. Heute sind es noch etwa 2000. Davon seien aber viele leider nur noch „Papierkatholiken”, sagt Aloys Hülskamp, Seelsorger von St. Simeon, im Gespräch mit dem TV.
 

(Fortsetzung siehe Dokument)

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Bilder
  • Foto: Friedemann Vetter (Ve._) (\ Für einen Gottesdienst braucht es keinen Altarraum. Geht es nach Pfarrer Aloys Hülskamp, können die drei bis vier Dutzend regelmäßigen Kirchgänger in Trier-West auch in der Sakristei von St. Simeon, die unser Foto zeigt, die heilige Messe feiern. TV-Foto: Friedemann Vetter

    TV-Foto: Friedemann Vetter

  • Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) (\ Am Sarkophag von St. Simeon: Hertha Morscheit erklärt die Gestaltung der Krypta. TV-Foto: Friedhelm Knopp

    TV-Foto: Friedhelm Knopp

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