Das nennt man Kontinuität: Seit der Mitte des zweiten Jahrhunderts ist die Römerbrücke in Betrieb und dabei noch nicht einmal der erste Flussübergang, den Trier hatte. Nur wenige Meter weiter stromabwärts gab es zuvor zwei weitere Brücken, die erste steht in engem Zusammenhang mit der Stadtgründung um 17 v. Chr.
Die Porta Nigra war erst Stadttor, später Kirche - und ist heute Touristenattraktion, so wie alle anderen Römerbauwerke in Deutschlands ältester Stadt. Baukunst und Monumentalarchitektur der Antike bestaunen lässt sich auch im Amphitheater, in den Kaiserthermen, nicht zu vergessen der Konstantin-Basilika oder dem Kernbau des Doms. Doch dann gerät die Aufzählung leicht ins Stocken. Da war doch noch was? Die Barbarathermen, ja, die auch. Und sonst? Na klar, die Römerbrücke komplettiert das römische Weltkulturerbe in Trier. Die fällt selbst Lokalpatrioten meist zuletzt ein. Dabei gehört sie ganz nach vorn. Denn sie dient als einziges Uraltgemäuer immer noch dem Zweck, zu dem es errichtet wurde. Vielleicht ist die Wertschätzung deshalb nicht so offensiv. Die Römerbrücke ist ja Teil der Trierer Verkehrsrealität. Selbstverständlichkeit eben, die sich aber nicht in erkennbarer Wertschätzung widerspiegelt.
(Fortsetzung siehe Dokument)