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trier.de(20151118)Holzmodul-Schule

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Zuletzt geändert
27.10.2018

Einstimmiger Beschluß für Holzmodul-Schule
(trier.de)

Um den Start der Oberstufe in der Integrierten Gesamtschule (IGS) auf dem Wolfsberg ab dem Herbst 2016 trotz der laufenden Sanierung der Schulgebäude zu sichern, hat sich der Stadtrat einstimmig für die Errichtung eines Holzrahmenmodulbaus ausgesprochen. Die bisher nicht eingeplante Investition von 4,45 Millionen Euro rechnet sich, weil das mobile Bauwerk später als dauerhaftes Domizil für die neue Grundschule in Trier-West dienen soll.

Seit 2010 läuft die Generalsanierung des Schulzentrums auf dem Wolfsberg, in dem vor der IGS die Cusanus- Hauptschule und die Ludwig-Simon-Realschule untergebracht waren. Mit einem Volumen von rund 19 Millionen Euro handelt es sich um das derzeit größte Bauprojekt in Trier. Gleichzeitig wird der Aufbau der IGS fortgesetzt: Zu den aktuell 628 Schülern kommt jedes Jahr eine weitere Jahrgangsstufe hinzu, wodurch sich auch der Raumbedarf erhöht, der derzeit nur mit provisorischen Containern abgedeckt werden kann. Ab dem Schuljahr 2016/17 ist die Stadt verpflichtet, auch für die von der ADD genehmigte Oberstufe der IGS Klassenzimmer bereitzustellen.

Kurze Bauzeit
Der Schulbetrieb auf der Baustelle am Wolfsberg stößt damit an seine Grenzen. Bau- und Schuldezernent Andreas Ludwig hat die Situation nach seinem Amtsantritt im Mai deshalb neu bewertet und präsentierte im Oktober einen Alternativvorschlag: Bis zum Start des nächsten Schuljahrs soll auf dem Wolfsberg für 4,45 Millionen Euro ein dreigeschossiger Holzrahmenmodulbau mit 24 Klassenräumen errichtet werden.
Verwendet werden vorgefertigte Bauteile, so dass mit einer vergleichsweise sehr kurzen Bauzeit gerechnet wird. Anders als ein provisorischer Stahlcontainer kann der Holzmodulbau als vollwertiges Schulgebäude verwendet werden. Diesen Vorteil will Ludwig nutzen, um aus der Not eine Tugend zu machen: Im Stadtteil Trier-West muss wegen der geplanten Zusammenlegung der Grundschulen Reichertsberg und Pallien mittelfristig ohnehin ein neues Gebäude errichtet werden. Nach Abschluss der Generalsanierung auf dem Wolfsberg 2019/20 können somit die Holzmodule nach Trier-West versetzt und dort als dauerhaftes Domizil für die neue Grundschule wieder aufgebaut werden. Eine zusätzliche Millioneninvestition für dieses Projekt wäre somit nicht nötig. Als Standort ist das Umfeld der Kurfürst-Balduin-Realschule geplant. Voraussichtlich sechs Module, die für die Grundschule nicht benötigt werden, behält die Stadt als „Vorrat“ und kann sie als Ersatzklassenräume bei anderen Schulumbauten nutzen.

Stimmen der Fraktionen
Das Rathaus organisierte für Lehrkräfte und Ratsmitglieder eine Fahrt nach Weiterstadt in Hessen, wo bereits ein Holzmodulbau als Schulgebäude genutzt wird. Nicht zuletzt wegen der dort gewonnen positiven Eindrücke war der Baubeschluss im Stadtrat unumstritten. „Die Oberstufe der IGS ist damit gesichert“, betonte Dr. Elisabeth Tressel (CDU) und sprach von einem guten Beispiel für effektive Schulentwicklungspolitik. Im Vergleich zu einem Stahlcontainer habe der Unterricht in einem Holzbau zweifellos viele Vorteile, sofern sichergestellt sei, dass alle Klassenräume einen Wasseranschluss erhalten.

„Wir konnten uns in Weiterstadt von der Funktionsfähigkeit einer solchen Schule überzeugen“, erklärte Carola Siemon für die SPD-Fraktion. Auch der späteren Verlegung des Gebäudes stimme die SPD zu. Allerdings müsse der Holzbau als Dauerdomizil dann die gleichen Standards erfüllen wie ein Massivbau.

„Dieser Lösungsansatz für ein schwieriges Problem ist zwar aus der Not geboren, aber ich war trotzdem sofort davon angetan“, lobte Prof. Hermann Kleber (FWG) in seinem kurzen Statement.

Der Holzmodulbau biete sicher eine wesentlich bessere Lernatmosphäre als ein Container, so Paul Hilger (Linke). Abzulehnen sei jedoch die geplante Zusammenlegung der beiden Grundschulen in Trier-West, vielmehr sollten alle Bildungsstandorte in dem Stadtteil erhalten bleiben. Beim Votum über die Verwendung der Holzmodule für die neue Grundschule West übte die Linksfraktion deshalb Stimmenthaltung.

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  • Der Unterricht an der Ludwig-Weber-Grundschule in Frankfurt am Main findet während des Neubaus des Hauptgebäudes in diesem dreigeschossigen Holzrahmenmodulbau statt. Ein ähnliches mobiles Schulhaus ist als Ausweichquartier für die IGS am Standort Wolfsberg im Gespräch.

    Foto: Thomas Ott Mühltal/werk.um Architekten

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