Was sonst auf den Schreibtischen der Städteplaner liegt und in kleinen Expertenrunden beraten wird, findet am Tag der Städtebauförderung seinen Weg raus aus den Büros zu den Menschen in den Stadtteilen. Auch Triers Stadtplanende haben an dem bundesweiten Aktionstag der Öffentlichkeit vorgestellt, welche größeren Bauvorhaben in der Stadt anstehen.
Die Triererinnen und Trierer waren an diesem Tag eingeladen, sich an verschiedenen Punkten in der Stadt über wichtige Planungen und Projekte zu informieren und mit-zudiskutieren. Baudezernent Dr. Thilo Becker erläutert: „Hier in Trier befinden sich die vorgestellten Projekte in unterschiedlichen Phasen. Das Vorhaben der Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfelds ist noch in einem frühen Stadium. Daher steht hier der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern im Vordergrund.“ Bei einem Workshop in der Beletage am Domfreihof äußerten die Teilnehmenden einhellig die Sorge, rund um die Porta könne eine „Steinwüste“ wie im Gewinnerentwurf des 2010 ausgerichteten Gestaltungswettbewerbs entstehen. Vielmehr müsse durch Begrünung und Wasserelemente die Lebensqualität an diesem Platz nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische erhöht werden. Teilnehmerin Renate Eckes begrüßt die Transparenz des Verfahrens und die Möglichkeit, mitzureden: „Jetzt gilt es, dass die Ideen wirklich Gehör finden und einfließen in das, was Professionelle weiter ausarbeiten.“
Der Schwerpunkt der Veranstaltungen lag an diesem Tag im Trierer Westen. „Hier liegen die Planungsjahre schon hinter uns“, ordnet Becker ein, „daher geht es nun darum, die Menschen über den Projektstand zu informieren, damit sie wissen, was in ihrem Umfeld passiert und warum gerade so viel gebaut wird.“ Neben einem Stadt-rundgang mit Infostand zur laufenden Umgestaltung im Gneisenaubering, konnten Interessierte sich über den voraussichtlich 2027 fertiggestellten Sozialwohnungskomplex auf dem früheren SWT-Busdepot informieren. Überrascht waren viele Besuchende über die unerwartet hohe Einkommensgrenze, bis zu der Personen hier zur Miete berechtigt sind. Bei einem Nachbarschaftsfest der EGP an der ehemaligen Jägerkaserne kamen die Gäste bei Musik, Essen und einer Pflanzentauschbörse mit den Planenden über die Entwicklung des dortigen Wohn- und Arbeitsquartiers ins Gespräch.