Gute Nachrichten für die Skater-Szene in Trier: Die Skatehalle in Trier-West bleibt am bisherigen Standort erhalten. Möglich machen dies ein Beschluss des Stadtrats und das große finanzielle Engagement einer Trierer Stiftung.
Seit mittlerweile 15 Jahren hat die Trierer Skaterszene einen ehemaligen Edeka- Markt in der Aachener Straße genutzt, um dort auch bei schlechtem Wetter zu skaten, BMX zu fahren oder einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. Das Gebäude gehört der Stadt und ist
an den freien Jugendhilfetäger Palais e.V. vermietet, der dort auch eine Betreuung für die Jugendlichen etabliert hat. Eigentlich ist die Halle sanierungsbedürftig und eigentlich sollte das Grundstück veräußert werden, um dort weiteren Wohnraum entstehen
zu lassen. Mittlerweile hat sich aus dem Provisorium aber ein regelrechtes Jugendzentrum entwickelt, bei dem viele Jugendliche auch mit dem Bau von Rampen oder der Gestaltung von Graffiti im Inneren selbst Arbeit und Herzblut investiert haben.
Der zwischenzeitliche Versuch, mit Hilfe von zwei Stiftungen in Kürenz eine neue Halle für die Skater zu bauen, ist gescheitert – auch, weil die Skater unbedingt an ihrem Standort im Trierer Westen, unmittelbar an der Mosel und in Nachbarschaft, zur
Europäischen Kunstakademie bleiben wollten. Im November 2023 hatte der Stadtrat deshalb mit großer Mehrheit beschlossen, die Skatehalle dort zu erhalten und die Stadtverwaltung beauftragt, unter Einbindung von Stiftungen ein Zukunftskonzept zu erarbeiten.
Dem ist das zuständige städtische Jugendamt innerhalb weniger Monate nachgekommen und hat gemeinsam mit der Herbert & Veronika Reh-Stiftung und Palais e. V. ein Konzept erarbeitet. Der Stadtrat hat diesem Vorgehen in seiner März-Sitzung
im nicht- öffentlichen Teil zugestimmt. Die Stadt überlässt dem Palais e.V. die Skatehalle voraussichtlich für 25 Jahre, Details werden nach dem Beschluss des Stadtrates nun geklärt. Der Verein übernimmt damit auch die Verantwortung für die Instandsetzung
und die Instandhaltung des Gebäudes.
Möglich wird das nur durch das Engagement der Herbert & Veronika Reh-Stiftung. Manfred Bitter aus dem Vorstand der Stiftung sagt: „Die Unterstützung der Skaterszene ist der Stifterin Veronika Reh schon seit langen Jahren ein großes Anliegen.
Die Unterstützung der jugendkulturelle Szene steht deshalb sogar als Stiftungszweck in der Präambel der Stiftung.“ Nachdem das Projekt in Kürenz nicht habe realisiert werden können, freue man sich sehr, dass die Skater am alten Standort nun eine
langfristige Perspektive hätten, so Bitter weiter. „Gerade, weil diese langfristige Perspektive nun da ist, sind wir gerne bereit, die Skater weiter zu unterstützen.“
Für Bürgermeisterin Elvira Garbes, zuständig für Jugend und Soziales, ist das bürgerschaftliche Engagement der Reh-Stiftung ein echter Glücksfall: „Mein großer Dank gilt allen Beteiligten, die diese Lösung jetzt möglich machen. Es ist uns wichtig, dass die
Skatehalle eine langfristige Perspektive bekommt. Denn was dort von Verein und Jugendlichen geleistet wird, ist ein wichtiges Angebot der subkulturellen Jugendarbeit, das sich schon längst über die Trierer Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen hat.“
Hintergrund: Die Reh-Stiftung
Die Idee zur Errichtung der Herbert & Veronika Reh-Stiftung geht auf ihre Namensgeber, das Ehepaar Herbert und Veronika Reh aus Leiwen bei Trier, zurück. Ihre Stiftung ist Ausdruck des bürgerschaftlichen Engagements und der von den Stiftern
empfunden Verantwortung. Herbert Reh, der 2016 verstarb, hatte über Jahrzehnte die von seinem Vater gegründete Weinkellerei und Weinhandel Franz Reh geführt und auch auf den Auslandsmärkten großgemacht. Schon zu Lebzeiten engagierte
er sich vielfach ehrenamtlich für die Weinwirtschaft und in der IHK. 1997 gründete er mit seiner Ehefrau die Stiftung, um hilfsbedürftigen und in die Not geratenen Menschen zu helfen. Veronika Reh hält es für selbstverständlich, etwas von dem
Glück, das sie im Leben hatte, an die Gesellschaft zurück zu geben.
Zu den großen, von der Stiftung maßgeblich unterstützten Projekten gehört das Trierer Hospizhaus. Sie unterstützt aber auch viele weitere Projekte wie die Gerontologische Beratungsstelle, die Förderung von jungen arbeitslosen Jugendlichen
aus Trier-West im Jugendwerk Don Bosco, Theaterprojekte in der Porta- Nigra-Schule oder das Bauwagen- Projekt in der IGS Trier.