Die Förderprogramme der Sozialen Stadt in Trier-Nord, -West und -Ehrang laufen aus oder sind bereits abgeschlossen. Der Tag der Städtebauförderung mit neun Veranstaltungen bot eine Gelegenheit, sich ein Bild von positiven Entwicklungen in den drei Stadtteilen zu machen. Die Teilnehmerzahl blieb jedoch insgesamt
hinter den Erwartungen zurück.
„Es war an der Zeit, dass die Investitionen den Bewohnerinnen und Bewohnern hier im Viertel direkt zu gute kommen“, sagt Ulrich Müller. Der Leiter des Horts Bauspielplatz für 6- bis 14-Jährige Kinder erinnert daran, dass bei der Sanierung des Gneisenauviertels im Rahmen des Programms Soziale Stadt Trier-West zunächst das Jobcenter und das Haus des Jugendrechts im Vordergrund standen. Inzwischen habe sich der Schwerpunkt geändert und davon habe auch seine Einrichtung
profitiert: 2020 hat der Bauspielplatz ein umgebautes Kasernengebäude bezogen. Damit sind erstmals alle Funktionen an einem Standort vereint: Die Nachmittagsbetreuung für 90 Kinder und Jugendliche in acht Gruppen, die Mensa, die Verwaltung und das Außengelände. „Bei der Sanierung konnte viel originale Bausubstanz erhalten werden und gleichzeitig sind wir technisch hochmodern ausgestattet, bis hin zu Internetanschlüssen in jedem Gruppenraum“, freut sich Müller.
Dass sich im Viertel was tut, zeigt sich auch an weiteren Stationen des Rundgangs mit Baudezernent Andreas Ludwig und der neuen Quartiersmanagerin Lena Siegismund: Darunter der Neubau des Walburga-Marx-Hauses, an dem jetzt Krippen- und Kitakinder unter einem Dach betreut werden, und das Wohnumfeld am Trierweilerweg, wo viele neue Sitz- und Spielmöglichkeiten entstanden sind.
Sicher liegt es auch an den sommerlichen Temperaturen am vergangenen Samstag, die viele andere Freizeitaktivitäten ermöglichen, dass bei manchen Trierer Programmpunkten am bundesweiten Tag der Städtebauförderung weniger als zehn Teilnehme verzeichnet werden. Bei anderen sind es immerhin rund 20 bis 30, wie zum
Beispiel bei der Vorstellung des neuen Bewegungsparcours im Moselstadion. Der humoristische Stadtrundgang zur wechselhaften Geschichte Ehrangs mit
Roland Grundheber kommt sehr gut an und soll in Zukunft womöglich öfter angeboten werden. Eva-Maria Weiß vom Stadtplanungsamt stellt ergänzend die Freiraumplanung für den Spiel- und Bouleplatz an der Langmauer, für das Heidetor und für den kleinen Dorfplatz an der Niederstraße vor. „Bei dem Rundgang wurde erneut sichtbar, dass viele Einheimische in die Aufwertung ihres Stadtteils investiert haben“, bilanziert Quartiersmanagerin Melanie Bergweiler. Auch die Kyllflut
im letzten Jahr habe den positiven Trend nicht gebrochen.
Zurück nach Trier-West: Während das dortige Quartiersmanagement bis Ende 2023 befristet ist, läuft das Programm Stadtumbau noch länger. Größtes Projekt mit einer Investitionssumme von 15,5 Millionen Euro ist die neue Verbindungsstraße „Überbrücken“ zwischen der Hornstraße und der Lokrichthalle. Bei einer Führung
über die neue Trasse wird deutlich, wie komplex die zeitliche und organisatorische Verzahnung des Straßenbaus mit den zahlreichen flankierenden
Maßnahmen ist, darunter der Artenschutz, der Bau des Bahnhaltepunkts Trier-West, die Schaffung einer neuen Stadtteilmitte und der Neubau der Brücke zwischen Römerbrückenkopf und Eurener Straße. „Ziel ist die Entlastung der Anwohner in der Eurener und Aachener Straße vom Durchgangsverkehr“, sagt Baudezernent
Ludwig. „Der Bahn- und der Straßenverkehr werden auf einer Achse gebündelt, dadurch gibt es weniger Gefahrenstellen.“ Nach der jetzt anstehenden
Kampfmittelsondierung sollen im Juni die Tiefbauarbeiten im ersten Abschnitt zwischen Hornstraße und Bahnhaltepunkt beginnen. Die Freigabe der 1,2 Kilometer langen Straße ist für das Frühjahr 2024 geplant. Foto-Rückblick auf Seite 3