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Erste Etappe in Trier-West ist geschafft

RaZ(20161004)Erste Etappe in Trier-West ist geschafft

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Zuletzt geändert
28.09.2020

Bürgerbeteiligung

Mit dem einstimmigen Beschluss des räumlichen Entwicklungskonzepts für den Gneisaubering in Trier-West/Pallien schuf der Stadtrat die Grundlagen dafür, dass sich durch das Projekt mit einem Gesamtumfang von 9,7 Millionen Euro die Lebens- und Wohnsituation nachhaltig bessert und soziale Benachteiligungen abgebaut werden.

Die Stadtverwaltung erhielt den Auftrag, die einzelnen Projekte zu planen und umzusetzen. Ein Beispiel ist die Sanierung des maroden Gebäudes neben dem Haus des Jugendrechts, die demnächst in Angriff genommen wird. Dort entstehen Wohnungen. Obwohl vor allem für die Neugestaltung der Grünflächen im Zentrum des Quartiers noch viele Entscheidungen in der Bürgerbeteiligung zu treffen sind, zeigten sich die Sprecher der Fraktionen erfreut, dass eine erste wichtige Etappe geschafft ist.

Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder zu Verzögerungen gekommen war, die teilweise für erheblichen Unmut bei den Anwohnern und im Ortsbeirat sorgten, wurde dann in den letzten Monaten die umfangreiche Bürgerbeteiligung umgesetzt. Dabei wurden auf der Basis eines Konzepts des Trierer Landschaftsarchitekten Stefan Jacobs vom Büro Ernst & Partner folgende inhaltliche Weichenstellungen getroffen: Die neue Grundschule entsteht auf dem städtischen Bolzplatz am Pater-Loskyll-Weg. Dafür werden die Holzmodule genutzt, die vorher an der IGS im Einsatz sind. Aus dem Raumprogramm der Grundschule geht hervor, dass zwei der Module nicht benötigt werden. Sie stehen somit als Platzreserve bei eventuell steigenden Schülerzahlen sowie für andere Nutzungen zur Verfügung. Das sind beispielsweise Projekte im Dechant-Engel-Haus, das langfristig abgerissen werden könnte. Als weiterer Ersatz für dieses Gebäude stünden Räume im geplanten Neubau der Kita Walburga-Marx-Haus zur Verfügung. Der Teil des Bolzplatz-Geländes, der nicht für die Grundschule benötigt wird, soll langfristig zu einer multifunktionalen Spiel- und Sportanlage werden.

In der Bürgerbeteiligung ergaben sich außerdem breite Mehrheiten für einen Verbleib der Schrotthändler am bisherigen Standort sowie weitere Verkehrsberuhigungen. Vorgesehen ist, dass die Durchfahrtsmöglichkeiten im Pater-Loskyll-Weg entfallen und Fahrzeuge auf dem Gelände hinter dem Jobcenter und dem Haus des Jugendrechts nicht mehr entlangfahren können. Die Haupterschließung des neuen Schulgeländes soll über die Gneisenaustraße erfolgen.

Bei den Pkw-Stellplätzen wurde ein Bedarf von 224 im Viertel ermittelt. Das Konzept sieht 237 Plätze vor, davon 103 östlich des Pater-Loskyll- Wegs (vor allem in der früheren Reithalle plus Außengelände) sowie 50 auf dem Gelände des „Rosa Blocks“, der abgerissen wird. Noch in diesem Jahr soll mit der Aufwertung der Grünflächen am Trierweilerweg begonnen werden. Noch einige Geduld von den Anwohnern erfordert dagegen die von vielen gewünschte Neugestaltung der Grünflächen im Zentrum der Siedlung. Hauptproblem sind die durch Zäune oder Hecken abgeschotteten Mietergärten, die von 19 Nutzerparteien belegt sind und der Allgemeinheit nicht zur Verfügung stehen. Um diese Abgrenzung zu überwinden und die Anlage aufzuwerten, soll demnächst ein Beteiligungsverfahren beginnen. Ziel ist eine öffentliche multifunktionale Grünfläche als Band zwischen dem Dechant-Engel-Haus und der künftigen Grundschule.

Stimmen der Fraktionen

Jörg Reifenberg (CDU) zeigte sich sehr erfreut, „dass nun endlich der gordische Knoten durchgeschlagen wurde.“ Er dankte Ortsvorsteher Horst Erasmy und dem Ortsbeirat, „die nicht locker gelassen haben“. Jetzt müsse man bei der Umsetzung konsequent am Ball bleiben. „Nach sechs Jahren Warten ist endlich ein Konzept da“, betonte Monika Berger (SPD) und ergänzte: „Nun wurde ein erster wichtiger Schritt getan, der eine Aufbruchstimmung erzeugt. Jetzt müssen Taten folgen.“ Für Dominik Heinrich (Bündnis 90/Grüne) ist das Entwicklungskonzept für den Gneisenaubering ein Baustein in der positiven Entwicklung des Stadtteils, der lange unter seinem negativen Image gelitten habe. „Auch dank des Bobinet-Geländes und des Wettbewerbs für die Jägerkaserne ist Trier-West auf dem richtigen Weg. „Wir stimmen dem Vorschlag sehr gerne zu“, betonte Christiane Probst (FWG). Jetzt stünden die Chancen sehr gut,, die „innere Schönheit des Stadtteils hervorzuholen“. Michael Frisch (AfD) lobte, „dass die Bürger von Anfang an mit ins Boot genommen wurden.“ Jetzt sei die Zuversicht groß, dass es dauerhafte Verbesserungen gebe.

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  • Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs (r.) im Gespräch mit Anwohnern über einen seiner Entwürfe für die Neugestaltung einer grünen Mitte im Gneisenaubering in Trier-West.