Unter viel Applaus und mit Konfetti fuhr der erste Zug, ein Doppelstock-Elektrotriebwagen der luxemburgischen Gesellschaft CFL, in den neuen Bahnhof an der Hafenstraße in Trier-Ehrang ein. Ab Rosenmontag, 3. März, wird die Strecke am linken Moselufer im Halbstundentakt von zwei Regionalbahnlinien (RB 83 und 84) bedient, die nach Luxemburg-Stadt, Wittlich, Konz und Saarburg führen.
Die Stadt Trier stand von Anfang an hinter dem Vorhaben und hat es beharrlich vorangetrieben. Oberbürgermeister Wolfram Leibe zeigte sich deshalb sehr erfreut, dass nach einer über 40-jährigen Pause wieder Personenzüge auf der Weststrecke fahren. „Für Trier bietet dieses historische Projekt viele Chancen: Vier Stadtteile der westlichen Moselseite haben wieder direkten Anschluss an den Schienenverkehr. Die Erschließung unserer Innenstadt verbessert sich für zahlreiche Fahrgäste und viele Menschen, die täglich nach Trier zur Arbeit pendeln. Und nicht zuletzt können wir unsere Verbindung und Verbundenheit mit unserem europäischen Nachbarn Luxemburg stärken. Als Stadt stehen wir jetzt mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums noch vor der wichtigen Aufgabe, die neuen Haltepunkte an das bestehende Verkehrsnetz anzuschließen, wobei wir mit Fahrradboxen und barrierefreien Bushaltestellen ein besonderes Augenmerk auf umweltfreundliche Mobilität legen wollen.“
Fünf neue Bahnhöfe von der Hafenstraße über Pallien, Trier-West und Euren bis Zewen, der Ausbau des Haltepunkts Kreuz-Konz, ein 1,7 Kilometer langes Übergangsgleis und drei neue Brückenbauwerke gehörten zum intensiven Bauprogramm der letzten Jahre. 8600 Schwellen, 68.000 Tonnen Schotter und Lärmschutzwände auf einer Länge von 1,7 Kilometern sind weitere Zahlen, die die Dimensionen des Projekts unterstreichen. „Wir haben die Strecke aus dem Dornröschenschlaf erweckt“, sagte Ralf Thieme, Vorstandsmitglied der DB InfraGo AG. „Die lange Planungszeit ist ein Teil unserer Demokratie, denn sorgfältige Gutachten und Bürgerbeteiligungen sorgen dafür, dass möglichst viele Interessen berücksichtigt werden.“
Eine längere Verzögerung ergab sich auch durch die Ausschreibung für den Bau der Bahnhöfe, die erst im dritten Anlauf klappte. Die Haltepunkte sind ab Montag zwar in Betrieb, ganz fertig sind sie aber noch nicht. Bei den Bauarbeiten der kommenden Monate geht es vor allem um die barrierefreie Erschließung der Bahnsteige mit Aufzügen.
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